Richard Wagner und Guiseppe Verdi wurden in diesemjahr anlasslich ihres 200. Geburtstags be-sonders gewurdigt. In Verdis Opern spielen Arzte eine gewisse Rolle, z.B. der Trunkenbold Dr. Ca-jus in Falstaff, der unbedarfte Dr. Grenvil aus La Traviata oder der namenlose Militarchirurg in der Macht des Schicksals. Dem Arzt und Lehr-stuhlinhaber Procida setzt Verdi in der Siziliani-schen Vesper ein musikalisches Denkmal. Im Ge-gensatz zu den anderen Kollegen spielt dieser auch musikalisch eine grolSe Rolle. Bei Wagner gibt es zwar Verwundungen, aber keine ?richtigen" Arzte. Die vielen Beziehungs-und psychosozialen Probleme bedurften eher des Beistands von Psychotherapeuten und Verhal-tensmedizinern mit Erfahrung in Paar- und Fa-milientherapie. Man kann die einzigartige Musik Wagners auch sehr gut - und manchmal sogar besser - ohne Gesang genielSen. So sagte von Billow alias Loriot fiber Tristan und Isolde: ?Die Oper ist der Gipfelpunkt bisheriger Tonkunst" [1]. Ohne die schaurigen Erzahlungen und schwulstigen Texte hatten wir aber weder bei Wagner noch bei Verdi Stoff fur unser Thema.
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